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Tävsmoor

Nach der letzten Eiszeit...

entwickelte sich in einer abflussarmen Rinne das Tävsmoor/ Haselauer Moor. Es bildete, gemeinsam mit dem Buttermoor, Holmer Sandbergen und Schnaakenmoor einst eine zusammenhängende Moor- und Heidelandschaft. Hochmoortypische Pflanzen wie Torfmoosen, Wollgras und Sonnentau, wechseln sich mit hochwüchsigen Röhrichte und Bruchwälder ab. Das zwei Kilometer lange, aber nur 500 m breite Naturschutzgebiet lädt zu Erkundungen ein. Das Moor liegt auf dem Gebiet der Gemeinden Appen und Heist.

Moorschwund

Seit 1880 schrumpfte das ehemals 600 ha große Moor in nur wenigen Jahrzehnten auf 150 ha zusammen. Entwässerung und Torfabbau machten große Flächen für die Landwirtschaft nutzbar. Auf dem nördlichen Teil baute die Wehrmacht im zweiten Weltkrieg einen Flugplatz. Ende der 1960er Jahre begannen die Schutzbemühungen mit der Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet.

Neustart für das Moor

1995 wurde das Tävsmoor/Haselauer Moor schließlich zum Naturschutzgebiet erklärt. Bereits vor der Ausweisung erkannte man das Problem der Nährstoffeinträge von den landwirtschaftlichen Flächen. Die Gemeinden Appen und Heist, der Kreis Pinneberg sowie die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein kauften die umliegenden Wiesen und Weiden auf und lassen sie extensiv bewirtschaften. Pflanzenklärteiche reinigen das Wasser, bevor es in den Moorkern fließt. Staumaßnahmen halten den Wasserstand dauerhaft hoch und fördern so das Torfwachstum.

 

Rundwege

Um das Gebiet zu beruhigen, sperrte man einige Wege. Dennoch bieten Rundwege ausreichend Möglichkeiten zum Erleben der moortypischen Tier- und Pflanzenwelt. Die Wege erlauben ein Eintauchen in die Moorlandschaft. Am Wegesrand gedeihen unscheinbarere Vertreter der Moorvegetation. Wo die Straße die Appelbek quert, kann man mit dem Fernglas Sumpf-Calla entdecken. Direkt am Weg wachsen Großer Klappertopf und das an seinen hellgrün glänzenden Halmen zu erkennende Sumpf-Reitgras. Auf einer nicht zugänglichen Wiese wächst ein größerer Bestand des Breitblättrigen Knabenkrauts. Der den Feldweg begleitende Graben bietet mit Wasserfeder und Bach-Nelkenwurz manche botanische Überraschung. Der Weg zweigt schließlich nach Norden ab und führt durch Bruchwald zurück zum Flugplatz. Im Unterwuchs der Birken und Weiden leuchten zu dieser Jahreszeit die gelben Blüten der Sumpf-Schwertlilien. Bemerkenswert sind die üppigen Bestände des Flutenden Schachtelhalms und des in Schleswig-Holstein gefährdeten Sumpffarns. Seine hellgrünen Blattwedel sind im Vergleich zu andern Farnarten besonders zart und auf die hohe Luftfeuchtigkeit der Bruchwälder angewiesen.

Moore im Regionalpark

Einst prägte ein breiter Streifen mit Mooren die Landschaft des Regionalparks. Durch die Intensivierung der Landnutzung gingen die meisten Moorstandorte verloren. Die Restbestände wurden unter Naturschutz gestellt (Schnaakenmoor, Buttermoor und Tävsmoor) und renaturiert. Regelmäßige Pflegeeinsätze sichern die vielfältigen Lebensräume von Tieren und Pflanzen.