Geesthang – Ufer des Ur-Stroms
Geestkante (Hochufer) zwischen Wedel und Rissen in den 1930ern
Der Geesthang ist auch hier am Steinweg gut durch das Gefälle der Straße erkennbar und ermöglicht einen idealen Weitblick auf Marsch und Deich.
Wie ist die Geest entstanden?
Als Geest wird ein Landschaftstyp beschrieben, der in Norddeutschland, den Niederlanden sowie Dänemark vorzufinden ist. Entstanden ist die Landschaft durch Gesteinsmaterial und Sand, die die Gletscher der Saale-Eiszeit vor rund 200.000 Jahren von Skandinavien aus in die Region schoben. Die Geest steht im Kontrast zur niedriger gelegenen, fruchtbaren Marsch. Der Begriff „Geest“ leitet sich vom altfriesischen „gêst“ oder „gâst“ ab, das steht für trocken bzw. unfruchtbar. An die Geestkante schließt sich das Urstromtal an, in das die Schmelzwasser der Gletscher flossen.
Die spätere Weichsel-Eiszeit erreichte die Region nicht mehr, hatte aber dennoch klimatische Auswirklungen. Vor etwa 10.000 Jahren bliesen Stürme den Sand aus dem kargen Urstromtal parallel zum Fluss auf. Es entstanden dabei in der Geest bei Holm und Wittenbergen mächtige Dünen- und Heidelandschaften (Holmer Sandberge, Wittenbergener Heide).
Geestkante
Östlich des Wedeler Willkommhöft bis zum Altonaer Balkon und zum Stintfang an den Hamburger Landungsbrücken ist die Geestkante besonders stark ausgeprägt ("hohes Elbufer"). Die Geestkante entstand ebenfalls zur Zeit des Urstromtals vor 200.000 Jahren. Die Strömung und Brandung des Urstroms waren damals deutlich mächtiger ausgeprägt als bei der heutige Elbe. Es fand ein ständiger Hangabtrag im unteren Bereich der Küste statt, sodass hohle Bereiche entstanden. Oberhalb bildeten Überhänge, welche durch ihr Eigengewicht jedoch mit der Zeit hinab stürzten. So entstand die noch heute vorhandene steile Geestkante.
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