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Spazierrunde Rahwisch & Bredenmoor - Hünengrab

Der Name der Straße Am Hünengrab lässt doch sicher darauf schließen, dass hier ein Hünengrab existiert hat? Aber was genau ist das eigentlich?

In zahlreichen Wäldern Norddeutschlands trifft man auf Ansammlungen tonnenschwerer Findlinge, die aus der Jungsteinzeit – also von 3000 vor Christus – stammen. Die Anordnungen sind ähnlich aber nicht identisch und zeugen von einer jungsteinzeitlichen Kultur hier im Norden. Zwar verweist der volkstümliche Begriff ‚HünenGRAB‘ auf eine Art Totenkult, in der Verstorbene eine letzte Heimstatt gefunden haben, doch diese Annahme ist durchaus umstritten. In seltenen Fällen haben zwar Forscher Knochen, aber nie ein ganzes Skelett zwischen den Steinen gefunden. Unter Wissenschaftlern sind deshalb die neutralen Begriffe der Dolmen (bretonisch: Steintisch) oder der Megalithanlagen (griechisch "mega": groß, "lithos": Stein) geläufiger.

Der Prähistoriker Claus von Carnap-Bornheim hält die Funktion einer territorialen Abgrenzung gegen andere Clans oder Erstellung für die Götter für wahrscheinlicher. Definitiv war das Aufstellen der Findlinge keine leichte Aufgabe und nur unter Ausnutzung simpler physikalischer Gesetze durchführbar: Mit Seilen wurden die Findlinge auf Baumstämme gezogen, die als Schienen und Rollen dienten. Beim Aufrichten halfen eine Kombination aus Muskelkraft und Hebelwirkung. Generell war zu der Zeit der Steinzeitmensch sesshaft geworden, hatte mit Ackerbau und Viehzucht begonnen und das Rad war erfunden worden.

Ob an dieser Stelle jemals ein solcher Dolmen gestanden hat, bleibt leider offen. Bewiesen ist jedoch eine frühzeitliche Besiedlung der Gegend.

Wir sehen uns an der nächsten Station, wo ein neuer QR-Code Interessantes verbirgt!