Die große Vogelzählaktion hat seit vielen Jahren Tradition. Und auch zu „Corona-Zeiten“ konnte diese Veranstaltung glücklicherweise stattfinden. Mittlerweile liegt ein erstes Zwischenergebnis vor.

Mehr als 140.000 Menschen sind dem NABU-Aufruf gefolgt und haben das Muttertagswochenende genutzt, um im heimischen Garten oder im nahe gelegenen Park täglich eine Stunde lang Vögel zu zählen. So konnten Daten von 2,8 Millionen Vögeln an den NABU übermittelt werden. Damit haben sich so viele wie noch nie zuvor an der mittlerweile 16. „Stunde der Gartenvögel“ beteiligt. Im vergangenen Jahr hatten gut 76.000 Naturfans teilgenommen. Da noch bis zum 18. Mai die persönlichen Zählergebnisse gemeldet werden, könnte die Anzahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmern in diesem Jahr nahezu verdoppelt werden. Das verstärkte Interesse an der heimischen Natur durch die Corona-Krise und das beunruhigende Blaumeisen-Sterben haben vermutlich deutlich mehr Menschen animiert mitzumachen. Allein in Schleswig-Holstein nahmen mehr als 5.600 Bürgerinnen und Bürger teil. Die „Top-Five“ belegen im nördlichsten Bundesland folgende Vögel: Der Haussperling landet auf Platz eins, gefolgt von Amsel und Feldsperling. Platz vier und fünf belegen Kohl- und Blaumeise. Bundesweit setzen sich die ersten fünf Plätze aus Haussperling, Amsel, Kohlmeise, Star und Feldsperling zusammen.

Leider hat sich die Befürchtung eines diesjährigen Blaumeisen-Rückgangs bestätigt. Seit Anfang März waren beim NABU vermehrt Berichte über kranke und tote Blaumeisen eingegangen. Als Ursache wurde inzwischen das Bakterium Suttonell ornithocola identifiziert, das ausschließlich bei Meisenarten Lungenentzündungen verursacht. So wurden bundesweit betrachtet, 22 % weniger Blaumeisen gemeldet. Einen Hoffnungsschimmer gibt es jedoch: Die Vogel-Epidemie flaut laut NABU seit Ende April deutlich ab.

Weitere Informationen: https://www.nabu.de/news/2020/05/28104.html