Regionalpark auf Fundstätten-Suche
Der Regionalpark lud ein und viele Interessierte, Hobby-Archäologen sowie Natur- und Radtouren-Fans folgten. Angeführt von Holger Junker, Archäologe und Leiter des Wedeler Stadtmuseums sowie Andrea Keller, Geschäftsführerin des Regionalparks, setzte sich der 20-Personen-starke Tross am 19.09.2020 bei schönstem Spätsommer-Wetter in Bewegung. An sechs verschiedenen Stationen vermittelte der Archäologe Wissenswertes zu steinzeitlichen und bronzezeitlichen Fundorten, die er mit mitgebrachten Fotos veranschaulichte. Aber nicht nur die Fundorte wurden auf der zweistündigen Rundtour thematisiert sondern auch das „alltägliche“ Leben der Menschen etwa in der Jungsteinzeit oder Bronzezeit. So erfuhren die Mitfahrer*innen auch, wann das Frühstücksei Einzug auf den Speiseplan unserer Vorfahren nahm und dass Frauen ebenso gut jagen konnten wie Männer. Über Projekte des Regionalparks Wedeler Au sowie über Naturschutz in der Region informierten indes Andrea Keller und Doris Brandt während der Stopps.
Die rund 14 km lange Tour führte teilweise über eher unbekannte aber nicht minder schöne Wege zwischen Wedel, Rissen und Holm. So entdeckten auch jene versierten Teilnehmer*innen überrascht neue Ecken in der unmittelbaren Umgebung. Ein verwunschener Waldweg war ebenso Teil der Tour wie der alte Kutscherweg zum Haidehof oder der ehemalige Ihlensee, heute ein von Knicks durchzogenes Niederungsgebiet. Die letzte Station, ehe es zurück zum Stadtmuseum ging, war der Standort der ehemaligen Hatzburg am Geestrand. Der fulminante Blick über die Marsch zur Elbe hin war inklusive. Hier gab Holger Junker dann auch noch Anekdoten über die Irrwege eines Dolches, der in der Elbe gefunden wurde, zum Besten.
Anschließend ging es zum Kaffeetrinken in den lauschigen Garten des Stadtmuseums. Hier hatten alle Gäste die Möglichkeit, im Rahmen der Sonderausstellung „In einer Zeit vor der Hatzburg“, nochmals jene Fundstücke zu bestaunen, über die sie heute „en route“ schon so viel gehört hatten.
Organisatoren sowie Gäste freuten sich gleichermaßen über eine abwechslungsreiche und stimmungsvolle Tour. Im Vorfeld überstiegen die Anmeldungen selbst die optimistischen Erwartungen der Organisatoren. Um die Corona-Auflagen erfüllen und akustisch verständliche Ausführungen vor Ort zu gewährleisten, konnten viele Anmeldungen leider nicht berücksichtigt werden, da das Maximum an Teilnehmer*innen schnell erreicht war und eine Warteliste geführt werden musste. Ein Zusatz-Termin wird mittlerweile am 23.10.2020 angboten und ist unter Veranstaltungen aufgeführt.
02.10.2020 / Brandt